Strategische Technologien
Digitale, umweltschonende und Biotechnologie in NRW voranbringen
Die Entwicklung beziehungsweise Herstellung kritischer, wegweisender Technologien für den ökologischen und digitalen Wandel unterstützen, entsprechende Wertschöpfungsketten sichern und stärken sowie den Mangel an Arbeitskräften und Qualifikationen bekämpfen – das sind Ziele der neuen EU-Verordnung STEP. Das Land Nordrhein-Westfalen hat entschieden, diese zu nutzen und als erste Region der EU ihr EFRE/JTF-Programm entsprechend angepasst.
Von Biotechnologie über digitale Technologien bis zu umweltschonenden Technologien – den Wandel gestalten
STEP steht für „Plattform für strategische Technologien für Europa“ und ist am 01.03.2024 in Kraft getreten. Sie legt folgende Ziele fest:
- Die Entwicklung beziehungsweise Herstellung kritischer Technologien in der Europäischen Union, die für den ökologischen und digitalen Wandel von Bedeutung sind. Sie müssen dabei Teil einer der folgenden Sektoren sein: digitale Technologien, technologieintensive Innovationen, umweltschonende und ressourceneffiziente Technologien oder Biotechnologie. Die Technologien werden als „kritisch“ klassifiziert, wenn sie ein innovatives Element mit großem wirtschaftlichem Potenzial beinhalten oder dazu beitragen, dass sich die strategischen Abhängigkeiten der Europäischen Union verringern.
- Darüber hinaus soll die gesamte Wertschöpfungskette für die Entwicklung beziehungsweise Herstellung von digitaler und umweltschonender Technologie sowie Biotechnologie gestärkt werden. Das bezieht sich auf Endprodukte, spezielle Bauteile und Maschinen, Rohstoffe und Dienstleistungen.
- Nicht zuletzt gilt es, dem Mangel an Arbeits- und Fachkräften in Branchen entgegenzuwirken, die für den ökologischen Wandel und die Digitalisierung ausschlaggebend sind, zum Beispiel durch Investitionen in sektorspezifische Ausbildung und Weiterbildung. Das erreichen wir nicht nur mit dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Just Transition Fund (JTF), sondern auch in Kombination mit dem Europäischen Sozialfonds (ESF).
Weitere übergreifende Informationen zu STEP finden Sie auf dem Souveränitätsportal der Europäischen Union.
Wie sieht das in NRW aus?
Insgesamt bedeutet die Umsetzung von STEP, die Souveränität und Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union langfristig zu steigern. Um dies auch in Nordrhein-Westfalen voranzutreiben, wurde das EFRE/JTF-Programm NRW im Jahr 2024 angepasst und um folgende Prioritäten ergänzt, die jeweils unterschiedliche Maßnahmen umfassen:
Resiliente Kohleregionen
Unter diese Priorität fallen folgende Maßnahmen:
- Sicherung der Verfügbarkeit von STEP-Transformationstechnologien, die den Übergang in eine klimaneutrale Wirtschaft ermöglichen
- Errichtung von organisatorischen und technischen Infrastrukturen, mit denen Gründende, Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Wissenschaftseinrichtungen sowie Hochschulen gemeinsam die Validierung und wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen und STEP-Technologien vorantreiben können
- Erwerb an Nutzungsrechten von Laborkapazitäten im Rheinischen Revier, um diese KMU sowie Hochschulen und Universitätskliniken für Entwicklungsaktivitäten vergünstigt zur Verfügung zu stellen
Die Priorität „Resiliente Kohleregionen“ umfasst folgende Fördermaßnahmen:
Wettbewerbsfähiges NRW
Unter diese Priorität fallen folgende Maßnahmen:
- Entwicklung neuer, innovativer, nachhaltiger und marktfähiger Produkte, Dienstleistungen und Prozesse in den Bereichen der STEP-Technologien durch KMU, sodass sie die Schwelle zur Markteinführung erreichen – alles innerhalb der Innovationsfelder der Regionalen Innovationsstrategie des Landes NRW
- Förderung von Forschungsinfrastruktur für die Entwicklung von digitalen Technologien, umweltschonenden und ressourceneffizienten Technologien oder Biotechnologie
- marktorientierte Weiterentwicklung von STEP-Technologien, um Lücken zwischen wissenschaftlicher Erfindung und wirtschaftlicher Nutzung zu schließen
- innovative und intelligente Neu- und Weiterentwicklung kritischer, datengetriebener, digitaler Produkte, Dienstleistungen und Produktionsverfahren
- Aufbau, Erweiterung und Modernisierung von Infrastruktur und Ausstattung beruflicher Aus- und Weiterbildungseinrichtungen
Die Priorität „Wettbewerbsfähiges NRW“ umfasst folgende Fördermaßnahmen:
Industrie.IN.NRW (3. Runde mit STEP gestartet)
GreenEconomy.IN.NRW (3. Runde mit STEP gestartet)
Energie.IN.NRW (3. Runde mit STEP gestartet)
Gesünder.IN.NRW (3. Runde mit STEP gestartet)
Neue.Wege.IN.NRW (3. Runde noch nicht gestartet)
Next.IN.NRW (3. Runde noch nicht gestartet)
Ressourceneffizientes NRW
Unter diese Priorität fallen folgende Maßnahmen:
- Weiterentwicklung von kritischen Fertigungs- und Recyclingtechnologien in den STEP-Sektoren, sodass neue Produkte schadstoffarm, langlebig, reparierbar und am Ende ihrer Gebrauchsphase als Werkstoffe wiedereinsetzbar sind
- Förderung von Vorhaben zur Ressourceneinsparung, Abfallvermeidung oder Schließung von Stoffkreisläufen in den STEP-Sektoren
- Identifikation von Möglichkeiten für eine kreislauforientierte Wirtschaft und deren Umsetzung durch umweltschonende und ressourceneffiziente Technologien
- Unterstützung von Start-ups bei der Entwicklung, Fertigung und Erprobung von Prototypen im Bereich umweltschonender und ressourceneffizienter Technologien
Die Priorität „Ressourceneffizientes NRW“ umfasst folgende Fördermaßnahmen:
CircularCities – Circular Economy (mit STEP ergänzt)
Ressource.NRW (mit STEP ergänzt)
Voraussetzungen für die Förderung wegweisender Technologien
In der Umsetzung bedeutet dies, dass neben den neuen reinen STEP-Fördermaßnahmen in einigen Maßnahmen der EFRE/JTF-Förderung wie den Innovationswettbewerben sowohl Projekte mit STEP-Bezug als auch Projekte ohne STEP-Bezug Förderung erhalten. Projekte, die mit Bezug zu STEP unterstützt werden möchten, müssen bestimmte Anforderungen erfüllen. Mehr dazu erfahren Sie in der jeweiligen Förderbekanntmachung.
Fördermaßnahmen
Das EFRE/JTF-Programm NRW 2021–2027 bietet mit seinen verschiedenen Prioritäten ein breites Spektrum an Fördermöglichkeiten. Den Prioritäten sind insgesamt 14 verschiedene spezifische Ziele untergeordnet, aus denen sich die über 30 Fördermaßnahmen ergeben, um in Nordrhein-Westfalen die Zukunft zu gestalten: