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Kofinanziert von der Europäischen Union
Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen
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NeoSmartNest – Lagerungs- und Monitoringsystem für Frühgeborene

Puppe liegt in einem Brutkasten

Frühchenmonitoring kabellos und klebefrei

Mit Fördermitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) hat ein Konsortium aus Start-ups und Hochschulen eine Hängematte für den Inkubator sowie ein Sensorpad für die kabellose und klebefreie Vitalparameterüberwachung bei Frühgeborenen entwickelt. Der Start von Frühgeborenen ins Leben ist eine Phase voller Herausforderungen – sowohl für die Babys als auch für die Familien. Ungewohnte Geräusche und Lichtreize auf der Intensivstation belasten die Babys. Eine Kompensation durch Kuscheln, rhythmische Bewegung oder die mütterliche Stimme fehlt jedoch. Kabel, adhäsive Elektroden und Inkubatoren sorgen zwar für ausgezeichnete medizinische Versorgung, erschweren aber die Motorikentwicklung, das Formen der weichen Knochen und den Beziehungsaufbau zu den Eltern. Aktuelle Empfehlungen der WHO unterstreichen, wie wichtig die Umgebung und die Bindung zwischen Eltern und Kind sind: Der Körperkontakt verbessert die Entwicklung der Frühgeborenen.

 

Wohlfühlatmosphäre für Eltern und Kind schaffen

Das Konsortium des NeoSmartNest bestehend aus den Start-ups Incoretex GmbH, SWG Sportwerk GmbH und Kluba Medical GmbH, hat sich mit der TU Dortmund zusammengeschlossen, um ganzheitliche Lösungen für Sensorik und Lagerung der Frühchen zu entwickeln. Ziel war es, eine Wohlfühlatmosphäre für Eltern und Kind zu schaffen und die Pflege zu vereinfachen. Für die Entwicklung funktionierender Prototypen, die mögliche neue Perspektiven für die Neonatologie aufzeigen können, haben die Projektpartnerinnen und -partner eine Förderung aus dem EFRE NRW- erhalten.

Unterstützt wurden die Entwicklerinnen und Entwickler zudem durch verschiedene Partner: den Bundesverband „Das frühgeborene Kind”, die Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Düsseldorf, sowie die Klinik für Neu- und Frühgeborene des Elisabethkrankenhaus Essen und unterschiedliche Unterauftragnehmer. Die zentralen Ergebnisse des Entwicklungsprojektes sind Prototypen einer Frühchen-Hängematte für den Inkubator mit einem Sensorpad, welches eine kabelreduzierte und klebefreie Vitalparametererhebung ermöglicht.

 

Zwei unterschiedliche Ansätze wurden erarbeitet

Die Hängematte erzeugt ein rhythmisches Wiegen der Frühgeborenen, welches eine entwicklungsfördernde, mutterleibsähnliche Umgebung schaffen soll. Die Hängematte mit Gestell lässt sich flexibel in jedem Inkubator aufstellen. Diese Art der Lagerung ermöglichte der Forschungsgruppe das Anbringen von klebefreien Sensoren in der integrierten Unterlage. Zwei Ansätze wurden erarbeitet: Textile EKG-Elektroden, die separat direkt in das Hängemattentextil eingenäht wurden, sowie eine flexible Sensorikmatte, die Druck, Sauerstoffsättigung, Temperatur und Feuchtigkeit misst.

Aus den Signalen der Sensorikmatte lassen sich auch Vitalparameter wie Bewegung, Atemfrequenz oder Herzrate ermitteln. Dazu müssen die Signalanteile der Rohsignale mit Hilfe von Algorithmen separiert werden, um sie dann den einzelnen Parametern zuordnen zu können. Erste Tests mit einem Neugeborenen ergaben auch qualitativ gute EKG-Kurven mit den textilen EKG-Elektroden der Hängematte, sodass aus diesen die EKG-Kurve, Atemfrequenz und Herzfrequenz erhoben werden konnten.

 

655.728 Euro

EU-Fördermittel

Auf einen Blick

Gesamtinvestition: 1.311.456 Euro davon:

EU-Fördermittel: 655.728 Euro

NRW-Landesmittel: 419.133 Euro

Projektpartner

Kluba Medical GmbH

SWG SportWerk GmbH & Co. KG

Incoretex GmbH Digital Capability Center

Technische Universität Dortmund

Laufzeit

01.01.2020 bis 31.12.2022

Themenschwerpunkt

Prototyp soll zum Serienmodell werden

„Wir sind stolz darauf, Prototypen gefertigt zu haben, die in Zukunft eine neue, behutsame Diagnostik und fördernde Lagerung für Frühchen ermöglichen können“, sagt Björna Althoff von der Kluba Medical GmbH. Für die Entwicklung geht es nach dem Förderprojekt weiter – die bereits auf Messen wie der Medica präsentierte Hängematte soll kein Prototyp bleiben, sondern zum Serienmodell und Medizinprodukt gebracht werden. Auch die Idee des Sensorpads möchten die Partnerinnen und Partner weiterverfolgen. 

Regulatorische Schwierigkeiten für klinische Studien müssen dafür ebenso überwunden werden wie hohe Investitionskosten. „Wir freuen uns, wenn Investoren auf uns zukommen, die uns unterstützen möchten Frühchen und deren Eltern einen einfacheren Start ins Leben zu ermöglichen,“ sagt Nicole Klingen, Geschäftsführerin der Kluba Medical GmbH.

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