MONOCAB OWL – Individueller Personennahverkehr auf Schienen

Nordlippe in Ostwestfalen ist eine dünn besiedelte ländliche Region. Im Vergleich zu Ballungszentren ist das Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) eingeschränkt. Damit die dort lebenden Menschen mobiler und unabhängiger vom Auto werden, hat der Landeseisenbahn Lippe e. V. eine innovative Idee entwickelt: Eine selbstfahrende Kabine, die nach dem Paternosterprinzip auf den Schienen einer weitgehend ungenutzten Bahnstrecke genau dann fährt, wenn sie von Reisenden angefordert wird – genannt MONOCAB.

So individuell wie das eigene Auto

Das MONOCAB ist eine Einschienenbahn, konzipiert für den Einsatz auf der historischen eingleisigen Eisenbahnstrecke zwischen Lemgo und Extertal. Es balanciert dank Gyroskoptechnik (ein schnell rotierendes Kreiselsystem zur aktiven Lageregelung durch Drehimpulserhaltung) auf nur einer Schiene eines normalen Bahngleises. Wie ein Paternoster ist es im ständigen Umlauf und kann individuell „on demand“ bestellt werden. Dafür sollen perspektivisch mehrere Kabinen in beiden Richtungen gleichzeitig auf einem Gleis fahren können, denn die MONOCABs sind so konstruiert, dass sie in entgegengesetzter Richtung aneinander vorbeifahren.

Das MONOCAB soll so gut wie das eigene Auto sein und dazu „made in NRW, tested in OWL“. Thorsten Försterling vom Landeseisenbahn Lippe e.V. sagt dazu: „Die Zukunft der Mobilität im ländlichen Raum ist individuell. Eine Lösung muss gut und einfach sein. Sie muss intuitiv sein und sich selbstverständlich anfühlen. Wagen wir es vorauszudenken!“

An Bord sind bei diesem Vorhaben erfahrene Forschungs- und Entwicklungspartner: Technische Hochschule OWL, die Fachhochschule Bielefeld und das Fraunhofer IOSB-INA. Und der Landeseisenbahn Lippe e.V. als Initiator und Ideengeber.